"Selbstbildnisse" Diether Kunerth

Selbstbildnisse gab es in der Kunstgeschichte seit Albrecht Dürer und Goya bis in die Gegenwart mit Van Gogh, Picasso, Corinth, Warhol usw. schon immer.

Motiv ist sicher u. a. das Festhalten des „Ist“ im Bild oder in der Skulptur, da ja eine andauernde Veränderung stattfindet. Diese Veränderung ist körperlich altersbedingt, oder durch psychische Ereignisse ausgelöst. Wie der Schriftsteller versucht, seine Erlebnisse in Biografien festzuhalten, so versuche ich seit Jugend an meine Kontakte zu Mitmenschen und zur Natur (zu Bäumen und Tieren) in Bildwelten aufzuzeichnen. Ich habe eine große Zahl an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und an Freunden, die mich gefördert und geprägt haben. Meine Entscheidung aber war, den Schwerpunkt bei der Bilanz in Form von Bildern nicht in der Aufzählung dieser zweifellos höchst glückshaften Ereignisse zu setzen (bis auf wenige Ausnahmen). So entstanden Bilder, die die Erlebnisse auf meinen Reisen widerspiegeln (Indien, Bali, Griechenland, Spanien, Nordafrika, Italien, Frankreich, Österreich, Allgäuer Gebirgswelt, Bodensee u.a.). Es sind wunderbare Erlebnisse, aber auch gefährliche Momente geschildert, die auch tödlich hätten ausgehen können.

In neuester Zeit entstehen Bilder, die Collagen sind. Fotografien von Lieblingsorten sind mit meinem Portrait in Zusammenhang gebracht. Die Übermalungen lassen den lokalen Beschreibungscharakter in das Geheimnisvolle rücken.